
Betrieb und Netzentwicklung aus einer Hand
Zusätzlich wurde der Digitalfunk in M-V zwischen 2018 und 2022 durch die Installation ortsfester Netzersatzanlagen an den Basisstationsstandorten gehärtet, um die Auswirkungen von Stromausfällen zu verringern. Dabei zeigen sich die Vorteile der gewählten Übertragungstechnologie: Durch den Einsatz von Richtfunk schützt die Netzhärtung sowohl die Basisstationen als auch das Zugangsnetz. Dieser entscheidende Faktor hat sich in Ausnahmesituationen bereits bewährt: Während der Stürme Zeynep und Antonia zwischen dem 18. und 20. Februar 2022 verlor rund ein Viertel aller Digitalfunkstandorte in M-V die Anbindung ans Stromnetz. Auch Datennetze waren von diesen Störungen massiv betroffen. Der Digitalfunk BOS stand jedoch durchgängig zur Verfügung.
Neben der Entscheidung für den Richtfunk hat es sich bewährt, die Planung, die Steuerung der Errichtung und die Anpassung des Zugangsnetzes sowie den Netzbetrieb in die Hand des DVZ zu geben. Der IT-Dienstleister des Landes besitzt durch den Betrieb anderer Sicherheitsinfrastrukturen, wie etwa des Landes-Polizei-Informationssystems (LAPIS) im MV-weiten Verwaltungsnetz CN LAVINE, hinreichend Erfahrungen und verfügt über ein gut aufgestelltes Team von Spezialistinnen und Spezialisten. Es ist seit dem Erstaufbau des Zugangsnetzes involviert und konnte seither umfangreiche Erfahrungen bei dessen Betrieb sammeln. Das Team reagiert bereits bei ersten Anzeichen, dass ein Fehler entstehen könnte, sodass Ausfälle vermieden werden.

Normen Ibendorf | DVZ-Sachgebietsleiter Weitverkehrsnetze
"Das Zugangsnetz Digitalfunk M-V setzt seit der Inbetriebnahme Maßstäbe: Mit einer hohen Stabilität und einer durchschnittlichen Verfügbarkeit von 99,99 Prozent stehen wir im Vergleich der Flächenländer an der Spitze."
Netzmodernisierung im Fokus
Zur 24/7-Netzüberwachung greift das DVZ auf den Leitstand zurück, der auch andere Systeme betreut. Sobald die 24/7-Überwachung des Leitstands Probleme feststellt, löst dieser direkt die Störungsbehebung aus. Das DVZ-Team koordiniert dann diese Störungsbehebung. Durch diese gut organisierte Zusammenarbeit mit kurzen Dienstwegen, flachen Hierarchien und definierten Kommunikationsbeziehungen zwischen den Beteiligten läuft der Betrieb mit allenfalls minimalen Reibungsverlusten, was zu einer hohen Netzqualität beiträgt.
Fazit
Die durchweg hohe Verfügbarkeit des Zugangsnetzes in Mecklenburg-Vorpommern seit der Inbetriebnahme zeigt, dass sich der Einsatz von Richtfunk und das Betriebsmodell mit flachen Hierarchien und kurzen Abstimmungswegen bewährt haben. Auf dem gesammelten Know-how bauen das Land M-V und das DVZ daher weiter auf und setzen auch künftig auf Richtfunkstrecken, ergänzt um das Produkt „TETRA Solution“.
Sprechen Sie mich gerne an!
Mandy Rügen
Servicemanagerin Zugangsnetz Digitalfunk M-V
m.ruegen@dvz-mv.de
+49 385 4800 367
*Der Artikel erschien erstmalig im BDBOS-Magazin; „Wellenreiter“ in der Ausgabe vom Sommer 2022.